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Bilder einer Auslebung: 5. April

Eigentlich war es so ein ganz normaler Mittwoch. Aber in der Rückschau merkt man, dass man so langsam alles für normal und selbstverständlich nimmt. Ist es ja damit irgendwie auch. Ziemlich.

In der S-Bahn begann ich mit diesem Buch:

Ich glaube, 80% aller Leute, die mit mir in der S1 saßen und den Titel sahen, dachten: „Ach ja, ich will auch nicht hier sein, lass uns mal umkehren“. Im Waggon roch es irgendwie nach Schaschlik, ungewaschenen Ellbogen und als hätte jemand die Schale mit den Weintrauben vor drei Wochen hinter die Heizung gestellt und vergessen. Das machte das Buch noch attraktiver.

Am späten Vormittag war ich dann mal wieder bei den alten Kumpels in St. Georg. Der Geruch hier

(vor Abteilung H1): Steckrübeneintopf, Erbrochenes (folgerichtig), Bohnerwachs und galoppierende Inkontinenz. Plus Angst, ozeantiefe Angst. Draußen allerdings wieder alle fidel; kein Wunder, wenn das Auto auch gleichzeitig Loungemöbel ist, dann ist man schon ziemlich weit vorn:

 

Und dann das (ich wollte mir zur Belohnung ein paar Socken kaufen, habe ich aber nicht!):

 

Es sieht ein bisschen aus wie 1. Hilfe. Ist es aber glaube ich nicht. Sondern Teil des Berufs dieses jungen Mannes, der – die Technik lässt’s vermuten – wahrscheinlich eigentlich Maschinenbau studiert. Und hoffentlich nie Kinder haben wird, die er so anzieht. Oder Frauen, die er so auszieht. Er soll einfach was mit Maschinen machen.

Am Abend dann zu gewohnter Stunde brav den Englischkurs absolviert, um dem alten Edamergedächtnis mal wieder ein paar Löcher zu stopfen. Im „Vokabel-Wiederholungsmanager“ dann dieses Kärtchen, mit dem man sicherlich in jeder Lebenssituation und weltweit durchkommt:

Tja, so war das heute. Und morgen wird’s auch wieder.

 

 

* Beitragsbild von Igor Miske/unsplash.com

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