Dickes Ding.

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Heute war ja mehr so Suppentag. Also habe ich erst gar nicht überrissen, was sich da hinten abzeichnete. Als ich dann die Konturen wahrnahm, dachte ich: Herrje, da ist ne Schrankwand in die Elbe gefallen! Ich kenne Schrankwände, Schrankwände waren die markantesten Möbel meiner Kindheit. In der meiner Eltern standen und lagen die Konsalik-Bände aus dem Buchclub, alle, die Schnapsvorräte, die Stereoanlage, die guten Gläser, die beiden Meißen-Sammeltassen, die Fotoalben, die wichtigen Dokumente, die Karten zu Weihnachten oder zum Geburtstag oder zur Konfirmation, die Schallplatten, die Sonnenbrillen, warum auch immer, die beiden echten Stoßzähne, von denen heute niemand mehr was wissen darf, Fotos, viele gerahmte Fotos und manchmal schliefen wir Kinder auch in der Schrankwand. Glaube ich. Und genauso wie unsere Schrankwand damals, so sah das aus, was sich am Horizont abzeichnete.

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War dann doch nur die „Triton“. Na ja, nur. Wie viele Schrankwände wohl in 14.354 Container gehen?

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Ist aber egal, denn die waren da gar nicht drin. Neben mir stand ein Mann mit seiner Tochter, und er erklärte ihr in fränkischem Dialekt (den ich hier jetzt ganz bestimmt nicht nachmache): „Da ist alles drin, was wir dann bei Media Markt kaufen können!“ Das kleine Mädchen guckte zu ihm hoch. Und man sah, er war eindeutig beeindruckter als sie. Und als ich. Denn das Schiff kommt aus Sri Lanka. Da sind wohl eher die H&M T-Shirts für die ganze Republik drin als die USB-Sticks für den Media Markt in Schweinfurt, Du Experte. Und vielleicht doch die ein oder andere Schrankwand. Denn die kommen doch nie aus der Mode. Steht zu befürchten.

 

 

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